Beifuß-Ambrosie, Ragweed (Ambrosia artemisiifolia)

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Porträt
Die Beifuß-Ambrosie, auch Aufrechte Ambrosie, Beifuß-Traubenkraut oder Ragweed (Ambrosia artemisiifolia), ist eine einjährige Pflanze offener Böden. Bis in die 1990er Jahre war dieser aus Nordamerika stammende Neophyt bei uns sehr selten, konnte sich in den vergangenen Jahren aber in vielen Regionen ausbreiten, gefördert vermutlich durch die heißen Sommer. Die Pflanze blüht vom Sommer bis zum Herbst, etwa zur selben Zeit wie die Sonnenblumen. Deshalb kommt die Ambrosie auch in Sonnenblumenfeldern vor und gelangt mit den Sonnenblumenkernen ins Vogelfutter – einer der wichtigsten Ausbreitungswege. Typisch sind die geteilten Blätter, ähnlich einem Beifuß, und der rötliche, im oberen Teil behaarte Stängel. Ambrosien können über einen Meter hoch werden.
Der Pollen, bei manchen Menschen auch der alleinige Hautkontakt, kann starke Allergien verursachen. In extremen Fällen tritt sogar Atemnot ein. Bereits ab sechs Pollen pro Kubikmeter Luft reagieren empfindliche Personen allergisch. Hinzu kommt, dass die Ambrosie von Juli bis Oktober blüht, wenn die sonstige Pollenbelastung wieder zurückgeht. Dies verschärft das Problem für Allergiker.
 
Vorkommen in Vorarlberg
Die meisten bekannten Fundorte liegen im Rheintal, aber auch aus anderen Landesteilen sind Vorkommen bekannt. Gärten, Brachflächen, Baustellen und Winterfutterstellen für Vögel sind typische Standorte.
 
vorläufige Verbreitungskarte
 
Bekämpfung
Die Pflanze sollte vor dem Blühen ausgerissen werden. Wegen der Gefahr von Kontaktallergien sind dabei Handschuhe zu tragen. Bei bereits Pollen tragenden Pflanzen sind Schutzbrillen und Staubmasken empfehlenswert. Allergiker sollten den Kontakt auf jeden Fall vermeiden. Die ausgerissenen Pflanzen dürfen nicht kompostiert, sondern sollten verbrannt werden. Größere Bestände sollten mehrmals gemäht werden. Eine Mahd vor der Blütezeit ist nicht ausreichend, da Ambrosien sehr schnell neu austreiben.
 
Vorbeugende Maßnahmen
Standorte, an denen Ambrosien vorgekommen, sollten auch im folgenden Jahr kontrolliert werden, da die Samen im Boden lange keimfähig bleiben. Vor allem Winterfutterplätze für Vögel sind zu beachten. In manchen Ländern wurde die Bekämpfung der Gesundheit gefährdenden Ambrosie inzwischen gesetzlich verordnet.
 
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Merkblatt Beifußblättrige Ambrosie Aktionsprogramm Neophyten und Kreuzkräuter in Vorarlberg herunterladen (pdf 2.551 kb)
 
 
Literatur und Links
Buttenschon R. M., Waldispühl S. & Bohren C. (2009): Leitlinien für den Umgang mit der Beifußblättrigen Ambrosie (Ambrosia artemisiifolia). EUPHRESCO project AMBROSIA 2008-09, 47 S. Download pdf (5.906 kb)
Otto C.: Ambrosia artemisiifolia L. (Asteraceae), Beifußblättrige Ambrosie. NeoFlora, Handbuch der 30 wichtigsten invasiven Arten in Deutschland, www.neobiota.de/12655.html
Lauerer M., Beitzinger S. & Huber K. (2008): Neophyten-Ausbreitung durch Vogelfutter. Anteil und Keimfähigkeit von Samen der Beifuß-Ambrosie (Ambrosia artemisiifolia). Naturschutz und Landschaftsplanung 40/8: 244-274, Download pdf (331 kb)
Schweizerische Kommission für die Erhaltung von Wildpflanzen (2006): Aufrechte Ambrosie. Infoblatt, Download pdf (485 kb)
Jäger S. & LitschauerR. (1998): Ragweed in Austria. In: Spieksma, F. (ed.) Ragweed in Europe, 6th International Congress on Aerobiology, Satellite Symposium Proceedings, S. 22-26
Otto C., Alberternst B., Klingenstein F. & NawrathS. (2008): Verbreitung der Beifußblättrigen Ambrosie in Deutschland. Problematik und Handlungsoptionen aus Naturschutzsicht. BfN – Skripten 235, Bundesamt für Naturschutz. Bonn – Bad Godesberg, 45 S., Download pdf (8.091 kb)
Taramarcaz P., Lambelet C., Clot B., Keimer C. & Hauser C. (2005): Ragweed (Ambrosia) progression and its health risks: will Switzerland resist this invasion? Swiss Med Weekly 135: 538-548, Download pdf (954 kb)
JardinSuisse (o.A.): Allergieauslösende Pflanze: Identifikation von Ambrosia artemisiifolia. Infoblatt, Download pdf (524 kb)