Riesenbärenklau (Heracleum mantegazzianum)

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Porträt
Die „Herkulesstaude“ stammt ursprünglich aus dem Kaukasus, war bereits im 19. Jahrhundert als dekorative Gartenpflanze beliebt und wurde bis vor kurzem auch bei uns als Bienenpflanze angesät. An nährstoffreichen Standorten wird der Riesenbärenklau bis zu vier Meter hoch. Die Art verbreitet sich ausschließlich durch Samen - ein Indviduum entwicklet durchschnittlich 21.000 Samen. Oft, aber nicht immer blüht der Riesenbärenklau im zweiten Jahr und stirbt nach der Blüte. Für den Menschen problematisch sind die fototoxischen Inhaltsstoffe, die in Kombination mit UV-Strahlung auf der Haut zu Rötungen oder sogar zu Verbrennungen führen können. Auch aus Vorarlberg wurden Verletzungen bekannt.
 
Vorkommen in Vorarlberg
Die Art kommt vom Bodensee bis in deutlich über 1000 m Seehöhe vor. Vielfach beschränken sich die Vorkommen auf wenige Exemplare. Einige Vorkommen haben sich jedoch bereits großflächig ausgebreitet, zB im Satteinser und Koblacher Ried oder in Mellau. Auch in geschützten Streuwiesen hat sich der Riesenbärenklau bereits etabliert.
 
vorläufige Verbreitungskarte
 
Bestandsregulierung
Wichtigste Maßnahme ist die Unterbindung der Samenbildung, indem der Blütenstand vor der Fruchtreife abgeschnitten wird. Mehrmalige Mahd hungert die Pflanzen aus, kann aber zugleich dazu führen, dass sie länger als zwei Jahre leben, da sie keine Blüten bilden. Wirksam ist das Abstechen des Wurzelstocks in einer Tiefe von etwa 15 cm. Große, leicht zugängliche Vorkommen, die keine schützenswerten Pflanzengesellschaften enthalten, lassen sich durch den Einsatz einer Traktorfräse bekämpfen. Bei allen Maßnahmen Schutzkleidung nicht vergessen.
 
Vorbeugende Maßnahmen
Zunächst ist die weitere Ausbringung zu unterbinden. Kleine Vorkommen und Einzelpflanzen sollten rasch beseitigt werden, weil sie innerhalb weniger Jahre zu großen Beständen auswachsen können. Das bei Pflegemaßnahmen anfallende Mähgut ist sorgfältig zu behandeln, besonders wenn es Samen enthält, um eine weitere Verbreitung über den Kompost zu vermeiden. Die Blütenstände können auch verbrannt werden.
 
diese Informationen herunterladen (pdf 341 kb)
Merkblatt Riesenbärenklau Aktionsprogramm Neophyten und Kreuzkräuter in Vorarlberg herunterladen (pdf 4.199 kb)
 
Film Attack of the Giant Hogweed (englisch, youtube)
Film Giant hogweed, Don't Touch (englisch, youtube)
 
 
Literatur und Links
Gelpke G. (2000): Problempflanze Riesen-Bärenklau. Heracleum mantegazzianum. Fachstelle Naturschutz Kanton Zürich & Züricher Vogelschutz, Download pdf (104 kb)
Starfinger U. & Kowarik I.: Heracleum mantegazzianum Sommier & Levier (Apiaceae), Riesen-Bärenklau. NeoFlora, Handbuch der 30 wichtigsten invasiven Arten in Deutschland, www.neobiota.de/12641.html
Schweizerische Kommission für die Erhaltung von Wildpflanzen (2006): Riesenbärenklau. Infoblatt, Download pdf (417 kb)
Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft (Hrsg.) (2004): Der Riesen-Bärenklau. Faltblatt Integrierter Pflanzenschutz 5, Download pdf (349 kb)
Nielsen C., Ravn H. P., Nentwig W. & Wade M. (Hrsg.) (2005): Praxisleitfaden Riesenbärenklau. Richtlinien für das Management und die Kontrolle einer invasiven Pflanzenart in Europa. Forest & Landscape Denmark, Hoersholm, 44 S. Download pdf (4.090 kb)
Pysek P. Cock M. J. W., Nentwig W. & Ravn H. P. (eds.) (2007): Ecology and Management of Giant Hogweed (Heracleum mantegazzianum). CABI, Oxfordshire, 324 S.
Otte A. & Franke R. (1998): The ecology of the Caucasian herbaceous perennial Heracleum mantegazzianum Somm. et Lev. (Giant Hogweed) in cultural ecosystems of Central Europe. Phytocoenologia 28 (2): 205-232
Wade M., Darby E. J., Courtney A. D. & Caffrey J. M. (1997): Heracleum mantegazzianum: A problem for river managers in the Republic of Ireland and the United Kingdom. In: Brock J. J., Wade M., Pysek P. & Green D. (eds.): Plant Invasions: Studies from North America and Europe. Backhuys Publisher, Leiden, S. 139-151
 
 
Die Popgruppe Genesis hat dem Riesenbärenklau schon 1971 einen Song gewidmet:
 
Turn and run! Nothing can stop them,
Around every river and canal their power is growing.
Stamp them out!
We must destroy them,
They infiltrate each city with their thick dark warning odour.
 
They are invincible,
They seem immune to all our herbicidal battering.
 
Long ago in the russian hills,
A victorian explorer found the regal hogweed by a marsh,
He captured it and brought it home.
Botanical creature stirs, seeking revenge.
Royal beast did not forget.
He came home to london,
And made a present of the hogweed to the royal gardens at kew.
 
Waste no time!
They are approaching.
Hurry now, we must protect ourselves and find some shelter
Strike by night!
They are defenceless.
They all need the sun to photosensitize their venom.
 
Still they're invincible,
Still they're immune to all our herbicidal battering.
 
Fashionable country gentlemen had some cultivated wild gardens,
In which they innocently planted the giant hogweed throughout the land.
Botanical creature stirs, seeking revenge.
Royal beast did not forget.
Soon they escaped, spreading their seed,
Preparing for an onslaught, threatening the human race.
 
The dance of the giant hogweed
 
Mighty hogweed is avenged.
Human bodies soon will know our anger.
Kill them with your hogweed hairs
Heracleum mantegazziani
 
Giant hogweed lives.
 
The Return Of The Giant Hogweed auf youtube